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Messung der Arbeitsgedächtnisleistung im Rahmen von Verlaufsuntersuchungen

Alexander Witzki, Dieter Leyk, Karsten Sönnichsen, Ursa Nagler-Nitzschner
22.02.2022 •

Lerneffekte am Beispiel der Digit Span Backward

Alexander Witzki, Karsten Sönnichsen, Ursa Nagler-Nitzschner, Dieter Leyk

Durchschnittliche Anzahl und Standardfehler der richtig wiedergegebenen Ziffern...

Durchschnittliche Anzahl und Standardfehler der richtig wiedergegebenen Ziffern in der Digit Span Backward zu den 5 Testzeitpunkten

Hintergrund

Das Arbeitsgedächtnis wird täglich bei zahlreichen Aufgaben benötigt und ist für kognitive Funktionen essenziell (Lernen, Urteilen usw.). Die valide Messung der Arbeitsgedächtnisleistung ist eine Voraussetzung, um z. B. Erkrankungen, Erfolg bzw. Nebenwirkungen von Therapien oder Wirkungen von Gehirntrainings bewerten zu können. Beispielweise können Narkosen, über den gewünschten Effekt während einer Operation hinaus, längerfristige Auswirkungen auf die mentale Leistungsfähigkeit haben [1]. Zu deren Untersuchung und ihrer Dauer eignet sich die Digit Span Backward. Dieses Testverfahren erfasst das Arbeitsgedächtnis als zentralen Indikator mentaler Leistungsfähigkeit [3].

Veränderungen mentaler Leistungsfähigkeit über einen längeren Zeitraum hinweg werden mit Verlaufsuntersuchungen ermittelt. Mit derartigen Studiendesigns kann beispielsweise die Auswirkung von Rehabilitationsmaßnahmen auf mentale oder auch körperliche Leistungsfähigkeit bestimmt werden. Aufgrund der notwendigen Messwiederholungen bei Verlaufsuntersuchungen werden Messinstrumente benötigt, die eine zuverlässige Messung der zugrundeliegenden Eigenschaft ermöglichen. Insbesondere darf allein die Tatsache einer wiederholten Messung nicht zu einer Verbesserung der Leistung führen. Derartige Lern- oder Übungseffekte würden zur Verzerrung von Verlaufsuntersuchungen führen. Diese Anforderung kann bei der Erfassung von mentaler Leistungsfähigkeit eine Herausforderung sein, da sich die Untersuchungsteilnehmenden an zurückliegende Messungen und ihre Antworten erinnern können. Daher müssen Messinstrumente und die einzelnen Aufgaben so konzipiert werden, dass Lerneffekte idealerweise nicht auftreten bzw. kontrolliert werden können. Der Nachweis muss für jedes neu entwickelte Instrument im Rahmen der Testevaluation erfolgen.

Ziel der vorliegenden Studie war die Evaluation des Einflusses wiederholter Messungen auf die Arbeitsgedächtnisleistung, gemessen mit einer speziell für den Einsatz im Bundeswehrzentralkrankenhaus (BwZKrhs) Koblenz implementierten Version der Digit Span Backward.

Den ausführlichen Artikel lesen Sie hier.


Wehrmedizinische Monatsschrift 1/2022

Für die Verfasser

Dr. Alexander Witzki
Institut für Präventivmedizin der Bundeswehr
E-Mail: [email protected] 

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