HumanmedizinNews

Prähospitale Gabe von Blut und Blutprodukten im zivilen und militärischen Setting

Andreas Schwartz, Hanifi Dolu
11.11.2021 •

Hanifi Dolu, Andreas Schwartz

Zusammenfassung

Die prähospitale Gabe von Blutprodukten wird aktuell in Deutschland durch alle Fachgesellschaften der Medizin hindurch lebhaft – und teils emotional – kontrovers diskutiert. Ob die Gabe von Blut am Einsatzort sinnvoll ist, hängt maßgeblich von einsatztaktischen Faktoren wie von der Intensität der Verletzung („Traumaload“), Anzahl der Verletzten, Entfernung zum nächsten Trauma-Center, vorhandenem Transportmittel, Infrastruktur u.v.m. ab. Dieser Artikel gibt einen kurzen Überblick über die aktuelle Lage der prähospitalen Blutgabe in Deutschland und anderen NATO-Nationen, zeigt mögliche Perspektiven für die Zukunft auf und geht näher auf die Warmblutspende – insbesondere im militärischen Umfeld – ein.

Schlüsselwörter: Warmblut, prähospitale Blutgabe, Transfusion, Blutprodukte, Vollblutgabe

Typisches Beispiel eines Erythrozytenkonzentrates Blutgruppe 0...

Typisches Beispiel eines Erythrozytenkonzentrates Blutgruppe 0 (Universalspender) in der Transportbox des Christoph 29; die Applikation erfolgt über einen speziellen Blutwärmer.
Quelle: BwKrhs Hamburg

Hintergrund

Seit 2019 werden zelluläre und plasmatische Blutprodukte in zahlreichen bodengebundenen und luftgestützten Rettungsmitteln verschiedener Rettungsdienstträger vorgehalten. Aktuell werden diese bereits auf mehreren luftgebundenen Rettungsmitteln mitgeführt:

  • „Christoph 9“ (Duisburg, Betreiber: Bundesministerium des Innern),
  • „Christoph 47“ (Greifswald, Betreiber: DRF)
  • „Christoph 53“ (Mannheim, Betreiber: DRF)
  • „Christoph 22“ (Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Betreiber: ADAC)
  • „Christoph 23“ (Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz, Betreiber: ADAC)
  • „Christoph 29“ (Bundeswehrkrankenhaus Hamburg, Betreiber: Bundesministerium des Innern) sowie
  • Medical Intervention Car (MIC) an der Universitätsklinik Heidelberg.

Sowohl die Indikation(en) für die prähospitale Gabe von Blut und/oder Blutprodukten als auch die Auswahl der entsprechenden Produkte werden teilweise kontrovers diskutiert [29]. Im Folgenden sollen deshalb auf der Basis einer umfangreichen Literaturrecherche, in die auch die Auswertung der bei NATO-Partnern im militärischen Einsatz angewandten Verfahren Eingang fand, der aktuelle Stand zur präklinischen Anwendung von Blut- und Blutprodukten vorgestellt werden.

Den ausführlichen Artikel lesen Sie hier.


Wehrmedizinische Monatsschrift 11/2021

Verfasser

Flottillenarzt Dr. Hanifi Dolu
Bundeswehrkrankenhaus Hamburg
Klinik X – Anästhesie, Intensiv-und Notfallmedizin, Schmerztherapie
Lesserstr. 180, 22049 Hamburg
E-Mail: [email protected] 

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