HumanmedizinNews

Rauchlose orale Nikotinprodukte (Teil 2)

Boris Mey, Susanne Strebe, Sven Rommel
02.05.2024 •

Herausforderungen für den vorbeugenden Gesundheitsschutz

Sven Rommel, Susanne Strebe, Boris Mey

Die zunehmende Verbreitung von oralen Nikotinprodukten in der Bundeswehr ist eine komplexe Herausforderung für den präventiven Gesundheitsschutz. Die Vermittlung von Wissen und Schaffung eines Bewusstseins für die verschiedenen Aspekte des Konsums dieser Produkte auf allen Ebenen ist erforderlich, um gesundheitliche Risiken zu minimieren und effektive Präventionsmaßnahmen zu entwickeln. Die variable Dosierung und die Interaktion mit anderen Substanzen wie Koffein oder eigener Medikation erfordern eine differenzierte Betrachtung, insbesondere im militärischen Kontext, um unvorhersehbare leistungsbeeinträchtigende Akutreaktionen zu vermeiden, die geeignet sein können, die Auftragserfüllung und die Sicherheit zu gefährden. Auf ärztlicher Ebene erfordert dies profunde Kenntnisse der allgemeinen und speziellen Aspekte dieser Produkte zur Notfalldiagnostik und Beratung. 

Beispielhafter Maßstabs- und Resorptionsmengenvergleich zwischen einem oralem...

Beispielhafter Maßstabs- und Resorptionsmengenvergleich zwischen einem oralem Nikotinprodukt (deklarierter Nikotingehalt 85 mg/Pouch bei ca. 50 % Nikotin-Resorption) und Zigaretten (1–2 mg/Zigarette Nikotin-Resorption): links orales Nikotinprodukt und Zigaretten im Größenvergleich, rechts Vergleichsmenge von ca. 42 mg Nikotin an Zigaretten zur Einzeldosis des oralen Nikotinprodukts, bezogen auf die Nikotinresorption. Beispielhafter Maßstabs- und Resorptionsmengenvergleich zwischen einem oralem Nikotinprodukt (deklarierter Nikotingehalt 85 mg/Pouch bei ca. 50 % Nikotin-Resorption) und Zigaretten (1–2 mg/Zigarette Nikotin-Resorption): links orales Nikotinprodukt und Zigaretten im Größenvergleich, rechts Vergleichsmenge von ca. 42 mg Nikotin an Zigaretten zur Einzeldosis des oralen Nikotinprodukts, bezogen auf die Nikotinresorption.
Quelle: S. Rommel

Es gilt, eine allgemeine Awareness für die potenziellen gesundheitlichen Risiken und die Vielfalt der Inhaltsstoffe dieser Produkte zu schaffen, um letztlich die Konsumenten-Awareness entschieden zu verbessern. Überzeugend und nachhaltig muss über die Risiken informiert werden, die mit dem Konsum verbunden sind und es müssen Strategien entwickelt werden, um zumindest einen bewussten und verantwortungsvollen Umgang mit diesen Produkten zu erreichen. Der Verbreitung des Konsums von rauchlosen oralen Nikotinprodukten sollte im militärischen Umfeld durch interprofessionelle Projekte und individuell gerichtete Maßnahmen konzertiert entgegengetreten werden. Wesentliche Zielsetzung aller Maßnahmen ist der Erhalt der Gesundheit und Leistungsfähigkeit von Soldatinnen und Soldaten sowie eine wirksame Minimierung der Risiken im Umgang mit Fahrzeugen und Waffensystemen.

Den ausführlichen Artikel lesen Sie hier.


Wehrmedizinische Monatsschrift 5/2024

Für die Verfasser

Oberfeldarzt Dr. Sven Rommel, M.Sc. PH
Überwachungsstelle für Öffentlich-rechtliche Aufgaben des Sanitätsdienstes der Bundeswehr Süd
Abteilung I – Präventivmedizin und Hygiene
Dachauer Straße 128, 80637 München
E-Mail: [email protected] 

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